Der kleine Wassermann Punkt 310 meiner Bevor-Kiste-Liste

Der kleine Wassermann lesen – Punkt 310 auf meiner Bevor-Kiste-Liste

Ich muss dringend meine Bevor-Kiste-Liste angehen. Mein Körper zeigt mir immer deutlicher, dass es höchste Zeit dazu ist. Also heißt es die besseren Tage nutzen und schauen, was ich noch so alles schaffe. Ich habe mir ja noch eine Menge vorgenommen. 🙂 Also vorwärts, ran an die Buletten!
Der Punkt 310 auf meiner Liste war: Ich möchte „Der kleine Wassermann“ lesen.
In der Grundschule wurden uns Ausschnitte vorgelesen, aber nicht das ganze Buch. Mir fehlt hier noch etwas.

Der kleine Wassermann Punkt 310 meiner Bevor-Kiste-Liste
Der kleine Wassermann lesen ist Punkt 310 auf meiner Bevor-Kiste-Liste.

Yeah – ich habe es geschafft mir das Buch als Weihnachtsgeschenk zu kaufen!
Und tatsächlich hat es mich in die Grundschulzeit zurückversetzt.

Mich stören und begeistern genau die selben Dinge wie damals.

Damals wie Heute stört mich,
dass der kleine Wassermann plötzlich da ist.
Das fand ich damals schon albern.

Einfach so da. Aus dem Nichts.
Keine Schwangerschaft. Keine Geburt.
Einfach so da.
Kein Dreck, kein Blut, kein Schmerz.
Einfach da.

Auch die Klischees nerven noch genauso:

Die Mutter überängstlich und auf Hausarbeit und Familie
reduziert und nur dadurch definiert.

Der Vater toleranter gegenüber den Flausen des Kindes.
Mit dem Hinweis es sei schließlich ein Junge und wäre deswegen halt „draufgängerischer“.
(Unlogischer Quark, das am Geschlecht festmachen zu wollen!)
Als der Vater dann seine Autorität bedroht sieht, greift er zu Schlägen als Erziehungsmittel.
(Beknackt inkonsequent.)

Und dann noch die herumziehenden Roma und Sinti, deren Kinder in zerrissener Kleidung herumliefen.
(Wie sollte es anders sein, als dass diese Bevölkerungsgruppe als schäbig und wenig fürsorglich dargestellt wird?)

Aber genauso, wie mich all das noch immer aufregt, fühle ich mich von anderen Punkten,
genauso wie als Grundschulkind, weiterhin positiv angesprochen.

Da ist die große Neugier des kleinen Wassermanns.
Seine Sehnsucht nach dem „erfassen“,
nach dem „begreifen“ im wortwörtlichem und übertragenem Sinne.

Seine unvoreingenommene Offenheit für alles Neue.

Seine Freundschaft zum viel älteren Karpfen Cyprinus.

Sein Sinn für die Schönheit in allen Dingen, auch dort, wo andere nur Wertloses sehen.

Da ist auch seine Verletztheit, wenn andere ihm nicht glauben
oder wenn sie sich über ihn lustig machen.


Seine Art, Dinge, die ihm gesagt werden als wahr anzunehmen,
ohne sie als unmöglich zurückzuweisen.

Da ist vor allem auch seine tief empfundene Empörung, wenn er Unrecht sieht.
Und die Tatsache, dass er darüber redet und dagegen angeht.

Dass er im Moment lebt und gleichzeitig an die Zukunft denkt.

Nicht zuletzt gefällt mir, dass der kleine Wassermann träumen kann.

Fazit dazu, endlich „Der kleine Wassermann“ komplett gelesen zu haben:

Der kleine Wassermann ist gelesen und damit Punkt 310 meiner Bevor-Kiste-Liste geschafft im Dezember 2020
Der kleine Wassermann ist gelesen
und damit Punkt 310 meiner Bevor-Kiste-Liste geschafft im Dezember 2020.

Das Buch nach all den Jahrzehnten noch lesen zu können war gut.
Ich konnte etwas für mich abschließen.

„Der kleine Wassermann“ ist schnell zu lesen.
Auch weil es sehr übersichtlich in kurze Kapitel strukturiert ist
und wundervoll fantasievoll illustriert wurde.

Wenn ein Kind es liest oder es vorgelesen bekommt,
sollte nach jedem Kapitel und zusätzlich nach Abschluss des Buches
über das Gelesene gesprochen werden.

Über all die poetisch Schönheit,
sowie auch über die üblen Klischees,
die sich bis jetzt in den Köpfen von Menschen halten.

Vor allem aber, das Freiheit etwas normales ist.
Das Regeln nur dann wichtig sind,
wenn es sie gibt, um andere zu schützen.

Das also war Punkt 310 meiner Bevor-Kiste-Liste.
Schön, dass das doch noch geklappt hat. Ich freue mich darüber!


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